Halb Mensch halb Pferd – Wie heißen diese Fabelwesen?

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Halb Mensch halb Pferd - Wie heißen diese Fabelwesen

Die aus der griechischen Mythologie bekannten Mischwesen aus einem Pferd und einem Menschen werden als

  • Zentauren (lateinisch)
  • oder Kentauren (griechisch)

bezeichnet.

Darstellung der Zentauren

Üblicherweise verfügt ein Zentaur über den Kopf, den Brustkorb und die Arme eines Mannes. Der Körper und die Beine sind jene eines Pferdes. In seltenen Fällen wird ein Zentaur auch mit menschlichen Vorderfüßen dargestellt. Stets verfügt er jedoch über zwei Arme und vier Beine und demzufolge über sechs Gliedmaßen.

Geschichte der Zentauren

Der erste Zentaur war der Sage nach ein Sohn des Königs Ixion und einer von der Göttin Hera geschaffenen Wolke namens Nephele. Zentauren sind Fabelwesen, die die Stärken und Schwächen von Pferden und des Menschen beinhalten. Demzufolge wird das Volk der Zentauren in der griechischen Mythologie als stark, aber auch unbeherrscht, lüstern und gierig beschrieben.

Herkunft des Begriffs

Die exakte Herkunft des Begriffs ist nicht eindeutig geklärt. Einerseits könnte es sich bei der Bezeichnung um eine Kombination aus „ich steche“ und „Stier“ oder auch aus „ich steche“ und „Wolke“ handeln. Andererseits ist auch Herleitung vom lateinischen Wort centuria möglich, das für eine hundertköpfige Kriegsbande steht. Eine Herleitung von der Bezeichnung für indische, niedere Gottheiten (Gandharva) ist ebenfalls denkbar.

Zentauren in der Kunst

Zentauren fanden immer wieder Einzug in die Kunst und sind unter anderem auf zahlreichen Gemälden oder in Form von Plastiken bzw. Güssen zu finden. Auch in der Literatur sind Zentauren anzutreffen, so beispielsweise in Der letzte Zentaur von Paul Heyses oder in unzähligen Fantasy-Romanen wie Harry Potter von Joanne K. Rowling oder Chroniken von Narnia von C. S. Lewis.

Die Herkunft und der Charakter der Zentauren/Kentauren

Die manchmal auch als Hippozentauren bezeichneten Fabelwesen sind der Legende nach aus einer Vereinigung des menschlichen Vaters Ixion und der griechischen Göttin Hera entstanden und haben ihren Ursprung somit in einer für den Mythos typischen Ehe von Mensch und Gott, mit all den Komplikationen, die sich daraus ergeben mögen.

Auffällig ist der weise aber durchaus misstrauische Charakter der kentaurischen Fabelwesen, die gerade gegenüber den Menschen in den meisten Fällen überaus skeptisch und kämpferisch eingestellt sind. Sie agieren brutal und lüstern. Eine menschenfreundliche Ausnahme bildet hier der Zentaur Chiron/Cheiron, der der Legende nach im Gegensatz zu den von Ixion abstammenden Kentauren ein Sohn des Titans Kronos ist. Er lebt abgeschieden von seiner ursprünglichen Gemeinschaft, unterstützt die Menschen gerne und hat sich auch als Lehrer berühmter Helden, wie Achilles einen Namen gemacht. Interessanterweise setzen sich in der späthellenistischen darstellenden Kunst auch Abbildungen weiblicher Zentauren durch, die in krassem Gegensatz zu den maskulinen Stereotypien des kentaurischen Standards steht.

Allgemein gesagt kommen Formwandlungen bei den Charakteren des griechischen Mythos überaus häufig vor. Neben den Zentauren gibt es auch andere Mischwesen, wie beispielsweise in Form des „Minotaurus“, der in den Worten Ovids „halb Mann, halb Bulle“ ist und in Darstellungen als ein Wesen porträtiert wird, das den Körper eines Menschen, jedoch den Kopf und den Schwanz eines Stieres besitzt.

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